Der Mißbrauch mit dem Mißbrauch

Veröffentlicht: 2. Juli 2011 von Team Kunterbunt in 3. Pädagogik, 3.4. Präventionsarbeit, 4.1. Internet
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Da wir immer wieder zu lesen bekommen, dass euch die Seite „Kinder sind Zukunft – Stoppt Missbrauch an Kindern!“ gefällt, hier mal ein paar Hintergründe, weil wir glauben, dass die meisten von euch hier nicht mit einverstanden sein werden

„Wie die NPD auf facebook Ahnungslose zu Mitläufern macht

Eigentlich sollte man meinen, daß vor allem nach dem 2. Weltkrieg und all den damit in Gang gesetztem Leid und den weit über 55 Millionen Menschen, die ihr Leben aufgrund des Wahnsinns eines Einzelnen, nämlich Adolf Hitler, verloren genügend Abschreckung bereit hielten, damit eine solche Partei wie die rechtsextreme NPD überhaupt keinen Nährboden mehr für ihre menschenverachtenden Idiologien finden. Und eigentlich stimmt dies auch, denn neben einigen handvoll fanatischer „Führer“ hat diese Partei überwiegend nur perspektivlose Jugendliche mit einer Präferenz zu Alkohol und Gewalt als Mitglieder rekrutieren können. Zudem finden sich in ihren Rängen auch einige hochgescheite Menschen, die aus offensichtlich persönlichen Defiztiten heraus ihr Wissen um die Labilität von Menschen für ihre Ziele zu mißbrauchen verstehen und genau diese sind brandgefährlich.

Bis hierher kann nahezu jeder noch irgendwie von sich behaupten: „Das betrifft mich nicht, ich habe noch nie Kontakt mit der NPD gehabt und falle auch nicht auf deren Methoden zum Stimmenfang herein“. Zumindest solange Sie in Ihrer facebook-Startseite noch nie einen Eintrag wie unten zu sehen hatten oder gar selbst in Ihrem Status gesetzt haben.

Das hört sich doch irgendwie richtig gut an, oder? Selbstverständlich sind Sie, viele andere und ich der gleichen Ansicht „Kinder sind Zukunft – Stoppt Missbrauch an Kindern!“. Aber der Mensch ist von Natur aus skeptisch und klickt auf das Profilbild, um mehr über diese Aktion zu erfahren und dort präsentiert sich der Veranstalter so:

Nun aber sind doch selbst die letzten Zweifel zerstreut! Das Profilbild zeigt ein glückliches Kind mit seinen glücklichen Eltern, das wünscht sich irgendwie jeder von uns und die Bereitschaft wächst eine solche Aktion zu unterstützen. Und ja, da sind (Stand 29.06.2011) fast 192.000 Zusagen, noch rund 48.000 Unentschlossene und über 675.000 ausstehende Antworten, die sicher bald folgen werden. Nur gerade einmal 112.500 Absagen gibt es, typische Querulanten und solche, die nichts mit glücklichen Familien und Kindern anzufangen wissen oder gar selbst solche widerlichen Menschen sind, die Kinder missbrauchen. Ich gehöre selbstverständlich zu der ersten Gruppe, bin genauso „für ein kinderfreundliches Deutschland“ und da werde ich doch gleich „Fan dieser Seite und verbreite sie bestmöglichst“… Dazu wird es mir doch so einfach gemacht ein guter Mensch zu sein: Ich brauche nur auf das Bild „Gäste auswählen“ zu klicken und „der Rest erklärt sich dann doch von ganz allein :-)“

Oder bin ich doch der besagte Querulant, der ungläubige Thomas, der nach weiteren Informationen sucht, die nicht auf Anhieb zu sehen sind? Ja, der bin ich, denn da gibt es doch noch Informationen über den Veranstalter selbst, der sich hinter dem Link „Keine Gnade für Kinderschänder“ verbirgt.

Im ersten Moment ist da nicht wirklich viel Information zu finden, zumal auch facebook als amerikanisches Unternehmen keine sonst für Deutschland bindende Impressumspflicht verlangt kann der Urheber einer solchen Aktion sich ganz entspannt in der Anonymität des grossen WWW verbergen. Ein paar Kommentare des Urhebers fallen auf: (grad erst einmal 35 Minuten her) „Setzen wir ein bundesweites, nicht zu übersehenes Singnal gegen Kindesmissbrauch, lasst uns gemeinsam auf die Straße gehen!“ und vor nicht einmal 2 Stunden „Wieder einmal hält eine widerwärtige Gewalttat die Menschen in Deutschland in Atem. Die siebenjährige Mary-Jane wurde von einem ungefähr 40-jährigen Mann brutal ermordet. Bisher sucht die Polizei ratlos nach dem Täter, tappt aktuell noch im Dunkeln.“. Gestern kam der Kommentar „175.000 Teilnehmer sind schon dabei – Ziel für heute sind 180.000 Teilnehmer. Schaut mal rein, nehmt teil und ladet danach eure Freunde ein (auf „Gäste auswählen“ klicken) – dort wird auf unsere Seite hingewiesen und wir werden riesige Gegenöffentlichkeit aufbauen – helft alle mit!!!“ hinzu und aber auch dieser: „Leute, wenn ich die Kommentare hier lese, dann bekomme ich das kotzen. Alle, die ein problem mit der NPD haben, sollen die Gruppe doch verlassen …“

Nun, ab und zu muss man den (wie schon eingangs erwähnt) häufig mit Alkohol und Gewalt wohl einer gewissen Demenz unterlegenen Urhebern etwas auf die Sprünge helfen, wenn dann ein solcher Kommentar zu lesen ist: „Ich musste heute zahlreiche Kommentare lesen, wo geschrieben stand, dass wir hier nichts tun, außer Todesstrafe oder Folter fordern… BITTE?“. Werfen wir doch mal einen Blick auf die Profilbilder des Urhebers:

Da die reduzierter Größe angezeigten Profilbilder kaum wirklich etwas zu Erkennen geben, die ersten beiden hier in der Vollansicht:

Ab spätestens diesem Moment dürfte klar sein, wie die NPD die Errungenschaften der neuen Medien, hier insbesondere die sozialen Netzwerke wie facebook (und angeblich in gleicher Weise auch SchülerVZ und StudiVZ) für sich nutzt, still und heimlich unterwandert und sei unbedarfte Menschen auf perfide Art und Weise für ihre Ziele gewinnt. Es dürfte sich erübrigen, daß die Wiedereinführung der Todesstrafe nur eines der Ziele der NPD ist, doch sie können hoffen: Wenn eine breite Masse sich schon selbst für die Ziele der NPD einsetzt, auch wenn dies nur unwissentlich geschah, dann ist diese Masse genauso empfänglich für die weiteren Ziele, über die Ausweisung von Ausländern über die Abschaffung des Asylrechts bishin zu „Arbeit für alle“ und dann ist der Weg nicht mehr weit zu „Deutschland dem arischem Volke“.

Update 01.07.2011: Die wahren Ziele zeigen sich

Erstaunlich schnell schwenkt der Urheber der Aktion nun schon um auf seine tatsächlichen Ab- und Ansichten, die nun, ordentlich „vorgeheizt“, eine breite Zustimmung finden. Es wird nun offensichtlich ein Ausländerhaß geschürt. Vor nicht einmal 75 Jahren begann so die NSDAP mit denselben Methoden!

„Aufhänger“ ist hierzu ein Vergewaltigungsfall, bei dem der Strafprozeß vor zwei Tagen (29.06.2011) mit einer Verurteilung von vier jungen Männern zwischen 19 und 24 Jahren zu Haftstrafen von jeweils etwa 4 Jahren endete. Die vergleichsweise milden Urteile ergaben sich aus der Tatsache, daß die Täter im Laufe des Prozeßes umfangreiche Geständnisse ablegten und damit dem Opfer eine Befragung ersparten.

Der chronologische Ablauf sieht so aus:

    • Im Juli 2010 wurde eine 18-jährige Frau nach einem Discobesuch auf dem Parkplatz von den 4 Heranwachsenden vergewaltigt und dabei auch noch gefilmt. In dem Artikel der Augsburger Zeitung wurde bei den Tätern von „türkischen und afghanischen Wurzeln“ berichtet. Aus dem Kontext ist aber abzusehen, daß es sich um hier in Deutschland geborene Männer handelt.
    • Am 31. Mai 2011 begann der Strafprozeß. Zunächst bestritten diese eine Vergewaltigung und behaupteten, diese Handlungen seien einverständlich erfolgt. Das betreffende Video konnte nicht mehr aufgefunden werden, als Beweise gab es neben der Aussage des Opfers nur noch ein medizinisches Gutachten, nach dem von einem erzwungenen „Gruppensex“ ausgegangen werden könne.
  • am 4. Juni 2011 berichtet „Deutschlandecho“, ein nach eigenen Angaben aus den Gruppierungen „Gesamt-Rechts“ und „Patriotisches Forum Süddeutschland“ entstandener anonymer Blog darüber wie folgt:

(Auszug) Soll man über (Gruppen-) Vergewaltigungen mit ausländischen Tätern noch berichten? Dass gerade Ausländer aus südlichen Gefilden mit Vorliebe deutsche Opfer brutal vergewaltigen ist nicht neu und geschieht ständig. Dennoch ist es immer wieder schockierend.
Eine vierköpfige Gruppe zwischen 19 und 24 Jahren hat eine 18 Jahre junge Frau nach einem Diskobesuch vergewaltigt und die Tat als eine Art Porno gefilmt. Damit gaben die vier Ausländer dann vor Freunden an. Die vier Männer kommen aus der Türkei und aus Afghanistan und wohnen in Erlangen. … (Ende Auszug)

Dieser Blogbeitrag nimmt direkten Bezug auf die Quelle, dem Artikel aus der Augsburger Zeitung!

    • Am 25. Juni 2011 wird die Aktion „Keine Gnade für Kinderschänder“ in facebook gegründet und erzielt in den wenigen Tagen danach eine Verbreitung auf über einer Millionen facebook-Seiten.
    • Am 29. Juni 2011 wurden diese Männer zu Haftstrafen von jeweils etwa 4 Jahren verurteilt, bei denen das Gericht die Geständnisse der Täter mildernd berücksichtigte. Mit den Geständnissen blieb dem Opfer eine Aussage vor Gericht erspart. Das mögliche Strafmaß liegt je nach Schwere der Tat zwischen maximal 5 und 10 Jahren. Ohne die genaue Urteilsbegründung zu kennen muß davon ausgegangen werden, daß die Haftstrafen ein Jahr unter den Höchststrafen liegen.
  • Am 1. Juli 2011 wird nun dieser Fall auf der Aktionsseite aufgegriffen und es finden sich spontan unter den inzwischen weit über 210.000 Befürwortern dieser Aktion (und der Todesstrafe) nun auch reichlich Zusprecher zu dem „neuen“ Aufmacher.

In den Kommentaren finden sich Antworten wie diese (nur wenige Beispiele):

Lesen Sie hier mehr über die enge Verbindung des Urhebers der Aktion zur NPD:

Auch der Urheber dieser Aktion, der sich nirgendwo wirklich zu erkennen gibt und scheinbar die dunkle Verborgenheit bevorzugt, ist jemand mit offen zur Schau gestelltem Gefallen an NPD-„Größen“ wie Frank Franz (Wikipedia-Link), der sich selbst als Politiker bezeichnet („Volksvertreter“) und kommentiert auf seiner facebook-Seite:

Frank Franz
An die „Muddis“, „Aphras“ und die anderen Quacksalber_innen[!] hier: Ihr seid Schwätzer_innen[!]. Was tut ihr eigentlich gegen Kindesmißbrauch? Sind alle Linken Stalinisten? Ihr nervt langsam. Habt ihr keine richtige „Muddi“, die Euch mal in den Arm nimmt und der ihr Euer Gefasel an die Backe labern könnt?

Andere NPD-Größen dürften wohl nicht mehr lange leben, wenn ihre eigene Partei jemals an die Regierung käme:

    • Dominique Oster mehrfach wg. sexuellen Mißbrauch und Vergewaltigung verhaftet und verurteilt, in einem Fall durch sehr fragwürdige Umstände freigesprochen worden, siehe Kölner Stadtanzeiger
    • Matthias Paul wurde wg. Besitz von Kinderpornographie in mindestens drei Fällen angeklagt, bei einer Durchsuchung des Wahlkreisbüros und seiner Wohnung wurden Computer beschlagnahmt und ausgewertet, siehe Lausitzer Rundschau
  • Manuel Heine wurde ebenfalls wg. Besitz von Kinderpornographie zu der Meinung der NPD nach bagatellisierenden Geldstrafe von 800 EUR verurteilt, siehe Münchner Abendblatt

In diesem Sinne, und nicht vergessen: Dein Statustext möchte wieder eine neue Aktion publizieren…

Quelle: http://www.regenbogenwald.de/themen/stimmenfang-npd.htm

Kommentare
  1. AlterKnacker sagt:

    Kackbraun war noch nie, wie man so schön formuliert, ‚heldenhaft‘ und dass dieses Gesocks aus der Anonymität heraus argumentiert, ist Normalität. Als ich mich mit Typen der Wiking-Jugend vor laufenden TV-Kameras anlegte (1984 – Live aus dem Alabama in München), warnte man mich von allen Seiten, bei den nächsten Sendungen ja aufzupassen, denn die würden sich rächen. Aber passiert ist nie was, denn bei denen ist Feigheit genetisch bedingt.

    • Leider ist diese Normalität gefährlich und ich persönlich möchte es auch nicht mit dem Begriff „Normal“ verbinden müssen, dass zugelassen wird, dass Menschen aufgrund irgendwelcher unbeeinflussbaren Umstände gehasst, verfolgt, terrorisiert und im schlimmsten Fall hingerichtet werden. Zwischen 1984 und heute 2011 liegt eine lange Zeit und meine Generation sollte zu schätzen wissen, dass es bereits in unserer frühen Kindheit Menschen gab, die aktiv für Mitmenschen eintraten und dabei vielleicht sogar ihr Leben riskiert haben, auch wenn die erfahrung dann zeigte, dass weniger Taten folgen aLS Sprüche geklopft wurden. Doch die Taten denen man sich als Gesellschaft trotzdem gegenüber sieht, sind immernoch genug.

  2. Andererseits ist ein ähnlichner Missbrauch mit dem Missbrauch nichts ungewöhnliches. Insbesondere wird ähnliche Rhetorik um Kindermissbrauch, Kinderpornos im Internet, Vergewaltigungen, „Trafficking“, o.ä., gerne von linke und feministische Interessegruppen benutzt, um Sympathien zu ergattern oder die Gesetzte in der gewünschten Richtigung zu treiben—gerne indem extremste Übertreibungen oder Verzerrungen der wirkliche Lage eingesetzt werden.

    Eine zusätzliche Identitätstäuschung ist zwar schwerwiegend, aber nicht das Hauptproblem.

    • Doch, genau hier liegt das Problem, denn wenn offen der Urheber bzw. das Grundgedankengut da stunde, kommt es nicht zu einer unwissenden Gefolgschaft. Bei Demos bsp. Kann sich mit solchen Zahlen ein grosser Einflusskreis zugute geschrieben werden und es kann mehr braune Propaganda verteilt werden. Feministinnen und Linke Gruppierungen sind zwar nicht immer auf dem ricchtigen Weg, aber wenigstens versuchen sie nicht zu schummelm, wenn man es denn so sagen mag.

      • Diejenige die z.B. Feministen folgen mögen zwar wissen wen sie folgen, aber, und hier liegt das größere Problem, der Grund warum sie folgen ist öfters eine falsche—z.B. verfälschte oder grob falsch interpretierte Statistik, als Wahrheit propagierte Vorurteile, u.ä. Eine unterschlage Identität mag das Problem schlimmer machen, aber erschafft es nicht.

        • Ich glaube nicht, dass wir uns dazu verführen lassen sollten die Ambitionen unserer Mitmenschen im Bezug auf ihr Handeln hin zu beurteilen. Welches die richtigen und welches die falschen Argumente und Einstellungen für die Folgschaft einer politischen „Sache“ sein mögen, muss jedes Individuum für sich selber abschätzen dürfen. Jedoch muss auch politische Zielsetzung in einer offenen und freien Gesellschaft (ich spreche bewußt nicht von Demokratisch) erkennbar sein und darf sich nicht einen Deckmantel suchen um sich selber und die verbundenen Aspekte zu beschönigen. Und genau dies liegt hier vor. Misshandelte Kinder und die Täter solcher Straftaten werden zu politisch orientierten Propagandazwecken missbraucht. Hinzu kommt der Missbrauch derjenigen, die unwissend in eine solche „Falle“ tappen und sich im Nachhinein wundern und rechtfertigen müssen, warum sie auf eine solche „Sache“ hinein gefallen sind. Das Spiel mit den tiefsten Angstvorstellungen (Missbrauch von Kindern) ist typisch für faschistische und menschenverachtende Organisationen und dies offenen auszudrücken und auf diese Unmenschlichkeit hinzuweisen sollte nicht verpasst werden. Und wollen wir wirklich soweit gehen und Alice Schwartzer in einem Atemzug mit Adolf Hitler nennen? Ich glaube nicht, dass man hier auch nur im Ansatz Parallelen ziehen sollte. Ich stimme jedoch insofern überein, dass ich eine solche Vorgehensweise auch linksorietnierten Extremen jzutrauen würde.

          • Da wir hier ein Nebenthema haben, möchte ich nicht zu tief diskutieren, aber du nennst hier zwei Missbrauche, wovon ein auch z.B. Feministen zutrifft. Hinzukommt ein drittes, nämlich die Wahrheitsfälschung, die definitivt auch von Feministen großskalig betrieben wird. Wenn es auch so bei NPD ist (die ich nur vom Gerücht her kenne), ist es dann NPD 3–Feministen 2. (Und da ich selbst die Wahrheitsfälschung als das größere der drei Übel sehe…)

            Alice Schwarzer sollte man vielleicht nicht Hitler gleichsetzen, aber mit recht hoher Wahrscheinlichkeit Andrea Dworkin oder Valerie Solanas. Es ist ein Glück, dass diese nie ein Land kommandiert haben. Wiederum könnte ich es mir durchaus denken, dass der Vergleich Hitler–NPD irreführend wäre, abhängig davon, ob diese Weltkriege und Holokaust wiederholen wollen. Es ist, wie immer, nicht Ansichten, sondern Methoden und Verhalten, die das größte Gewicht beigemessen werden müssen.

            • Die NPD mit dem Gedankengut eines Herrn Hitler gleichzusetzen ist durchaus machbar, da sich diese „Partei“ zu seinen Ansichten und dem damit verbundenen Gedankengut identifiziert und es sogar propagiert. Die gewaltorientierte Ausweisung von Ausländern und potentiellen Kriminellen ist dabei nur ein Faktor der direkte Verbindung zum Holocaust zuließe. Und die NPD lediglich aus Gerüchten her zu kennen spricht nicht gerade für eine gelungene Integration, was Sie direkt ins Visier dieser Partei rückt.

              • Erneut: Handlungen, nicht Ansichten sind ausschlaggebend.

                „Und die NPD lediglich aus Gerüchten her zu kennen spricht nicht gerade für eine gelungene Integration, was Sie direkt ins Visier dieser Partei rückt.“

                Diese Aussage ist völlig unlogisch.

              • Sicherlich ist es unlogisch, aber so wäre es, wenn man der NPD nicht zuhört… zumindest wenn alle es nicht tun würden

              • Und diese Aussage hat wirklich nicht geholfen.

  3. AlterKnacker sagt:

    @michaeleriksson

    Ansichten ‚beflügeln‘ Handlungen, meist bei sogenannten Hirnlosen.

    • Wenn Sie Ihrer Geschichte können, wissen Sie auch, dass es nicht die Ansichten, sondern die Hirnlosigkeit ist, die Probleme verursacht. Dies u.a. indem die Hirnlosen dazu neigen, die extremistischen Faktionen anzuhängen, unwillig ihre eigene Position neu zu prüfen zu sein, die Gegner als abgrundtief böse zu betrachten, und zu glauben, das Ziel rechtfertigt die Mittel.

      • Und doch sind es erst die Absichten und die damit verbundenen Wünsche, die Menschen dazu bringen sich einer wie auch immer ausgearteten Ideologie anzuschließén und dieser willenlos zu folgen. Wo auch wieder ein Bezug zum Topic wäre… Die Menschen folgen der Aussage „Stoppt Kindesmissbrauch“ ganz gleich aus welchem Halse diese kommt. Irgendwann merken sie dann nicht mehr welch fatalen Fehler sie mit ihrer unwissenden Sympathie getätigt haben. Man sollte nie die Macht der Worte auf unser Verhalten unterschätzen. Mit solchen leicht dahergesagten Parolen haben wir die Welt schon mal fast an den Abgrund getrieben auch wenn es damals nicht so emotional bedrückende Aussagen wie Kindesmissbrauch waren.

        • Absichten und Ansichten sind nicht dasselbe. Überhaupt habe ich den Eindruck, dass Sie meinen Sinn verfehlen: Hitler war nicht böse weil er nationalist war, weil er Juden gehasst hat, oder weil er die Deutschen für eine Herrenrasse gehalten hat—sondern weil er bereit war zu seinem eigenen Zwecken unprovozierte Angriffskriege zu führen, um das deutsche „Volk“ zu fördern, und weil er die Juden nicht nur gehasst, sondern auch umgebracht hat. Ein Pädophil, der nie ein Kind anrührt ist nicht böse; der selbst ernannte Menschenrechtler, der Kinder verprügelt, damit sie, zu ihrem eigenen Wohle, Karaktär entwickelt und Disziplin lernt aber schon. Usw.

          Es mag durchaus sein, dass gewisse Ansichten eher zu bösen Handlung führen, oder aber dass die selben dummen Menschen zu sowohl diesen Ansichten als auch diesen Handlungen neigen. Nichtdestotrotz sind es die Handlungen, die ausschlaggebend sind. Wer es anders sieht begeht übrigens öfters selbst böse Handlungen im Namen des Guten.

          Da wir aber sehr weit von dem Thema ist, würde ich die Diskussion hier beenden. Eventuell werde ich im Laufe der Woche diese Gedanken in einem allgemeineren Zusammenhang auf meinem eigenen Blog erläutern.

          • Da kommt es nun ganz darauf an, als was man den Menschen in seiner Ganzheit betrachten mag. Ich sehe ihn als denkendes und dank seiner Gedanken zum aktiven, mitbestimmten Wesen. Sicherlich kann man einem Menschen nicht pauschal unterstellen, er sei Böse, weil er aufgrund von Vorurteilen oder ähnlichem seine Einstellung prägen lässt und doch sind es nicht zuletzt die Gedanken, die unsere Taten und Handlungen bestimmen. Ein Pädophiler, der seine Neigung im Griffen zu haben scheint und sich vielleicht auch in Behandlung befindet, ist dennoch immer potentielle Gefahr für Kinder, auch wenn diese Gefahr sich im Winterschlaf befindet, so langt ein Auslöser und es geht los mit dem Frühling. Bei Pädophilen mag dies ein gewisser von Kindern ausgehender Reiz sein, bei Gruppen und Ideologien sind es dann die propagandistischen Worte die zu einer entsprechenden Gruppendynamik führen und gleichsam das Chaos heraufbeschwören. Somit sind sehr wohl Gedanken, Ansichten und Beurteilungen Vorreiter des Handelns, ansonsten würden wir uns auf durch den Instinkt handelnde Wesen reduzieren und diesen Schritt möchte ich nicht gehen.

            Ich bin sehr gespannt auf den Artikel und habe den Blog schon ein wenig durchgelesen, leider viel zu viel Englisch für meinen Sprachgeschmack, aber ich werde mit lesen, versprochen 🙂

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